Beten im Hauskreis

Unser Hauskreis: Facts and Figures

Wir – das sind ich und vier andere junge Leute aus meinem christlichen Freundeskreis. Wir treffen uns jeden zweiten Donnerstag von 19 bis ca. 21 Uhr reihum bei einem von uns zu Hause zum gemeinsamen Austausch, Bibellesen und Gebet.

Jeder Abend steht unter einem eigenen Thema mit einer entsprechenden Bibelstelle. Wir verwenden dazu die Hauskreismagazine vom SCM-Verlag. Dort findet man vorbereitete Einheiten mit ausgewählten Bibelstellen, passenden Impulsfragen und ultra spannenden Titeln für die Abende, wie ich finde, zum Beispiel: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe – Dienen ohne auszubrennen.“ Oder: „Fest ist sein Herz, es vertraut auf den Herrn. Ein Psalm über einen Menschen, der auch in dunklen Stunden vertraut.“

Highlights und Lowlights in der Austauschrunde

Jeden Hauskreisabend beginnen wir mit einer Austauschrunde. Wir erzählen uns kurz, wie es uns gerade geht, was uns beschäftigt oder teilen Erlebnisse der vergangenen zwei Wochen miteinander – nicht nur Highlights, sondern auch Lowlights 😉. Dadurch, dass wir eine verbindliche Gruppe sind, ist es möglich, auch Gedanken mit den anderen zu teilen, die Vertrauen benötigen. Dies schätze ich sehr.

So kann über die Zeit hinweg echte Freundschaft entstehen, in der man sich gemeinsam stärkt, ermutigt und Erzähltes auch mal ehrlich hinterfragen darf. In der man mal „schwach“ sein und sich von der Gruppe getragen wissen darf, und mal „stark“ sein und andere mittragen darf. Das ist für mich ein Grund, warum mir Gemeinschaft und gemeinsames Gebet so wichtig sind.

Main Part: Durch die Bibel spricht der Chef des Universums zu uns

Dann folgt der Hauptteil des Abends: Wir lesen den ausgewählten Bibeltext und tauschen uns anschließend über den Inhalt aus, wie wir ihn verstehen und was er für unser Leben bedeutet. Die Hauskreismagazine helfen uns anhand von Fragen dabei, nicht nur an der Oberfläche und frommem Blabla zu bleiben, sondern wirklich in die Tiefe zu kommen und einen alltagsrelevanten Bezug zu unserem Leben herstellen zu können.

Bibellesen – das klang für mich, um ehrlich zu sein, jahrelang immer ein bisschen langweilig. Bis ich die Bibel irgendwann wirklich als eine Art Gebrauchsanleitung für ein Leben in Fülle entdecken durfte. Durch die Bibel gibt Gott mir persönlich Antworten auf meine Fragen, Sehnsüchte und Herausforderungen.

Ich denke, dass das (gemeinsame) Bibellesen auch eine geniale Art und Weise zu beten ist: Gebet bedeutet, mit meinem Vater, meinem Schöpfer und meinem besten Freund zu kommunizieren. Und wie geht das besser, als wenn ich zunächst einmal seinen (Liebes-)Brief lese, den er mir geschrieben hat … Durch die Bibel spricht der Chef des Universums zu mir! Was für ein Privileg!

Last but not least: die Gebetsrunde

Der Austausch über die jeweilige Bibelstelle führt uns schlussendlich noch in eine kurze freie Gebetsrunde. Wir beten für das, was wir im Bibeltext entdeckt haben und füreinander in unseren persönlichen Anliegen. Fast jedes Mal muss ich dabei an Jesu Verheißung im Matthäusevangelium denken: „Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.“ (Mt 18,19) Das gemeinsame Gebet hat eine unwahrscheinliche Kraft!

Wir brauchen Oasen von Gebet und Gemeinschaft

Der Hauskreis ist für mich jedes Mal eine Zeit, in der ich selbst wie eine Schale gefüllt werde (vgl. hl. Bernhard von Clairvaux), um dann wieder an andere weitergeben zu können. Wir brauchen solche Oasen von Gebet und Gemeinschaft, in denen wir uns selbst durch Gott und gute Freunde füllen lassen, um dann überfließen zu können und uns in einem Dienst oder Engagement wieder für andere einsetzen zu können.

Du sehnst dich auch nach einem Hauskreis?

Vielleicht hast auch du die Sehnsucht nach einem Hauskreis. Ich habe mehrere Jahre lang um eine solche Gruppe gebetet, aber irgendwie hatte es sich nie so richtig ergeben. Dann sprach mich jemand aus unserem jetzigen Hauskreis auf diese Idee an, die total in mein Herz traf. Schnell war die Gruppe dann entstanden und passte einfach.

Wenn du dich auch nach einem solchen Ort des gemeinsamen Gebets sehnst, dann hör nicht auf, dafür zu beten, dass Gott dir die richtigen Leute dafür zeigt und „deine Sache führt“ (vgl. Klg 3,58). Und dann sei gespannt, was passiert – oder sprich selbst jemanden an. Gott liebt es, dieses Gebet zu erhören!