Vor Ort · Neue Perspektiven und Orientierung

Warum die Bibel lesen?

Warum die Bibel lesen? Diese Frage beantwortet uns Marie aus ihrer persönlichen Sicht. Sie studiert katholische Theologie und Philosophie im Bachelor.
2021 konvertierte Marie aus der Freikirche in die katholische Kirche und seitdem bildet die heilige Eucharistie zusammen mit der Bibel den Mittelpunkt ihres Glaubens. Ebenso nehmen Schriften von Heiligen und die Marienverehrung einen großen Raum in ihrer Glaubenspraxis ein.

von Marie Häuser · 17.11.2023

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das glaub ich: Warum die Bibel lesen?

Warum die Bibel lesen? Gott spricht doch auch durch andere Menschen, meine Gedanken oder die heilige Messe zu mir. Wozu soll ich trotzdem die Bibel lesen?

Im Katechismus der katholischen Kirche steht, wer die Heilige Schrift nicht kennt, kennt Jesus nicht. Das kommt daher, da die katholische Kirche glaubt, dass die Heilige Schrift vom Heiligen Geist inspiriert wurde und die Autoren uns wirklich erzählen können, wie Jesus war. Das heißt, dass Jesus durch die Heilige Schrift zu mir persönlich sprechen kann.

Die Bibel gibt mir Orientierung

Jesus sagt im Johannes Evangelium „Ich schicke euch den Heiligen Geist. Der wird euch an alles erinnern, was ich gesagt habe.“ Ich erlebe das vor allem in schwierigen Situationen. Wenn ich nicht weiß, was ich machen soll, dann erinnere ich mich oft an eine Bibelstelle und erfahre dadurch eine neue Perspektive.

Ich verstehe, wer ich bin

Durch den Geist Gottes werden wir zu Kindern Gottes. Mir hat die Bibel geholfen zu verstehen, was das heißt.
Irgendwann habe ich in der Bibel gelesen, dass wir uns nicht vom Wein berauschen lassen sollen, sondern uns vom Heiligen Geist füllen lassen sollen. Da habe ich gemerkt, dass Gott mich dazu einlädt, weniger Alkohol trinken und ihn stattdessen um eine bessere Freude zu bitten.

Ich lerne Gott besser kennen

Ich hatte schon und habe wahrscheinlich immer noch alle möglichen komischen Gottesbilder. Die Bibel hilft mir, diese zu korrigieren.

Zum Beispiel dachte ich, dass Gott wie ein strenger Erzieher hinter mir steht und jeden meiner Schritte kritisch beobachtet. In der Bibel habe aber gelesen, Gott ist zwar auf der einen Seite gerecht, aber auch unglaublich barmherzig mit mir und wie er mich trotz meiner Fehler liebt.

Also – sola scriptura?

Damit will ich nicht sagen, dass das Bibel lesen sofort alle Glaubensfragen beantwortet. Manchmal kann es auch sehr verwirrend sein, was in der Bibel steht. Deswegen brauche ich daneben auch noch die Tradition. Sie ist in der katholischen Kirche eine weitere Quelle, aus der wir im Glauben schöpfen können.

Ich liebe zum Beispiel Bücher von Heiligen. Sie helfen wir dabei, meinen Glauben in der heutigen Zeit besser zu leben. Und sie gehen nochmal auf Probleme ein, die in der Bibel nicht explizit Thema sind.

Also schnapp‘ dir eine Bibel und lerne dich und Gott ein bisschen besser kennen!

In der Serie „Das glaub ich“ erklären junge Katholiken in kurzen Statements, woran sie eigentlich genau glauben und wie sich diese Glaubensinhalte auf ihr Leben auswirken.

Folge 13 mit Marie Häuser
Redaktion: Veronika Striegel
Kamera, Ton, Musik, Schnitt: Raphael Schadt