Vor Ort · Berufswechsel

Gott wirkt – wirklich!

Ich hatte mich einst bewusst für den Beruf als Hauswirtschafterin entschieden und bin aktuell als Hauswirtschaftsleitung tätig. Auf der Suche nach meiner Berufung habe ich jedoch mittlerweile einen Weg zu einem anderen Beruf eingeschlagen, den ich mir vor ein paar Jahren noch nicht zugetraut hätte. Hier hat Gott gewirkt.

von Anna Natterer · 01.12.2021

Junge Frau vor einer Tanne
Anna Natterer. Foto: privat

Alles fing 2019 an, als ich ein über mehrere Wochenenden stattfindendes Berufungsseminar über „Das Mehr in mir – Wege christlicher Berufungen“ in St. Ottilien besuchte. Ich wollte erfahren, was Gott für mich bereithält. Sr. Emmanuela Hartmann, neben Pfarrer Andreas Miesen Leiterin des Seminars, machte uns im Kurs immer wieder deutlich und betonte, wie wichtig es ist, zu spüren, wo es uns hinzieht und wo Gott einen Platz für uns hat.

Gebet und Gottes Wirken

Während der Wochenenden in St. Ottilien verbrachte ich viel Zeit im stillen Gebet. Dazu lud ein ruhiger Raum mit Ikonen und Gebetsschemeln ein. Mein damaliger Hauskreis betete ebenfalls für mich und ich spürte, wie das Gebet wirkte und mir Mut gab, die Suche nach meiner Berufung nicht aufzugeben.

An dieser Stelle wirkte Gott! Vor allem wirkte er, indem er mir die Kraft zum Durchhalten gegeben hat und mir auch für die Suche nach meiner Bestimmung Geduld geschenkt hat. Ich bin nämlich ansonsten nicht so ein geduldiger Mensch.

Auf der Suche

Es wäre falsch, wenn man sich diese Suche wie einen Einkauf im Supermarkt vorstellt, bei dem es einfach darum geht, sich unter ein paar Produkten irgendeines auszusuchen. Und wenn es nicht schmackhaft genug war, dann kauft man beim nächsten Mal einfach etwas anderes. Wäre ich so vorgegangen, hätte ich ja diese innere Sehnsucht, meine Berufung zu finden, vollends verdrängt und mir irgendetwas ausgesucht. Aber so funktionierte das nicht.

Gott wollte, dass ich einen anderen Weg gehe und ich musste durch andere Türen gehen. Die Gespräche mit den anderen Teilnehmern in diesem Kurs ermutigten mich, weiterzumachen und gaben mir das Gefühl, dass ich nicht alleine bin. Auch hatte ich immer wieder Gespräche mit Sr. Emmanuela, die mich reflektieren ließen und dem Ganzen mehr Tiefe gaben.

Hände greifen nach einem Buch aus einem Bücherregal
Auf der Suche. Foto: © Morakot – stock.adobe.com

Da ist einer, der lenkt

Schließlich keimte in mir die Idee auf, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Vielleicht hört es sich jetzt ganz einfach an, aber das war es keinesfalls., Ich hatte meine Zweifel und es gab auch Tage, an denen mich der Mut verließ und ich nicht mehr weiterwusste. Ich dachte, dass jetzt vielleicht auch nicht die richtige Zeit ist, um diesen Weg zu gehen. Aber immer wieder wurde ich doch in diese Richtung der Suche gelenkt.

Es war bereits das vorletzte Mal der Wochenenden und ich schaute mich noch einmal an dem Schriftenständer im Ottilienheim um. Einige Angebote gab es dort, viele Tagungshäuser, die für ihre Seminare warben, unter anderem aber war dort auch ein Flyer von einem theologischen Fernkurs. Ich wunderte mich ehrlich gesagt, dass ich noch nie im Vorfeld davon gehört hatte. So schaute ich mir diesen Flyer genauer an. Nach ein paar Zeilen stellte ich fest, dass ich mich damit etwas näher beschäftigen möchte und informierte mich ausführlicher darüber.

Hand öffnet eine Holztür, die einen Blick auf eine Blumenwiese öffnet
Neue Türen öffnen. Foto: © sek_gt – stock.adobe.com

Mit innerem Frieden einen neuen Weg einschlagen

An den letzten Wochenenden in St. Ottilien durfte ich so vieles aus der Bibel und über Jesus lernen. Schließlich wollte ich dieses Wissen noch erweitern und vertiefen. Am letzten Wochenende des Berufungsseminars redete ich mit Sr. Emmanuela darüber, dass ich mich für den Basiskurs des theologischen Fernkurses anmelden möchte. Sie empfahl es mir wärmstens. Bei dem Gedanken daran breitete sich so ein innerer Friede in mir aus, es fühlte sich richtig an, diesen Kurs zu besuchen.

Inzwischen habe ich zwei Jahre des theologischen Fernkurses absolviert und bin auf dem Weg zur Gemeindereferentin. Es erfüllt mich mit Freude und ich bin dankbar über jeden Schritt, den ich gehen darf. Natürlich ist das Studium nicht immer einfach und es gibt Hürden, die zu überwinden sind. Aber genau bei diesen Herausforderungen finde ich auch immer Hilfe und darf an mir selbst wachsen.

Ein Wink von Gott

Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn Menschen mich stärken und mich ermutigen, weiterzugehen. In diesen Momenten spüre ich, wie Gott wirkt und wie er mich auf diesem Weg begleitet.

Und wenn ich so zurückblicke auf den Beginn meines Berufungsseminars, dann ist es wirklich erstaunlich, dass auch das Berufungsseminar mit einem Flyer, der ganz unscheinbar auslag, begonnen hat. Es ist wie ein Wink von Gott, der mir eine neue Tür öffnet und mir neue Wege zeigt, die er mit mir geht. Gott wirkt – wirklich!