Thema · Lebensschutz

Weil Leben heilig ist

„Wie können Sie sich, heute noch dazu, für ein so unwichtiges Thema einsetzen, wo wir doch so viele wichtigere Probleme haben?!“ Diesen Satz bekam ich am 8. März, dem sogenannten „Welt-Frauentag“, beim Marsch fürs Leben in Innsbruck zu hören. Meine Antwort: Weil Leben heilig ist. Von Anfang an.

von Manuela Steiner · 01.04.2025

Ultraschallbild eines ungeborenen Babys im Mutterleib mit Heiligenschein über dem Kopf
Bereits im Mutterleib ist das Leben heilig und schützenswert. ©Darren Brode – stock.adobe.com

Die Dame, die mir diese Frage stellte, konnte nicht verstehen, warum man am 8. März, dem Weltfrauentag, gegen Abtreibung auftritt, und warum ich mich generell gegen Abtreibung einsetze.Schließlich hätten wir doch in unserer „patriarchalen Gesellschaft“  viel gravierende Probleme wie den drohenden Krieg, Menschenhandel und soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Und Abtreibung sei sowieso kein „globales Thema“, sondern eine reine Privatsache, und somit meiner Zeit nicht wert.

Mittlerweile bin ich schon einige Jahre im Lebensschutz aktiv und es war nicht das erste Mal, dass ich so ein Gespräch führte. Warum soll man sich gegen Abtreibungen einsetzen? Gibt es nicht wichtigere, dringendere Themen, die unsere Zeit fordern?

Ein Buch änderte alles

Meine eigene Einstellung zu dieser Frage änderte sich 2016, als mir eine Cousine das Buch „Unplanned“ (dt. Titel „Lebenslinie“) von Abby Johnson empfahl. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine gute Freundin, die einen großen Teil ihrer Zeit in den Lebensschutz investierte. Inhaltlich war ich auf ihrer Seite, aber sah den Kampf gegen Abtreibung nicht als „meine Berufung“. Ich hatte andere Themen, die mir wichtiger waren. Beim Lesen des Buches wurde ich dann zum ersten Mal mit der Schilderung einer Abtreibungserfahrung konfrontiert.

Die Autorin, ehemalige Leiterin einer Abtreibungsklinik, schildert darin, wie sie die Abtreibung eines Kindes, bei der die selbst assistierte, erlebt – die Schmerzen, die Gefühle der Hilfslosigkeit und Verzweiflung, die Scham. Mir wurde klar: „Wenn das die Realität ist, die Frauen tagtäglich überall auf der Welt erleben, kann ich nicht mehr wegschauen und so tun, als ob es wichtigere Themen gäbe, die meine Zeit in Anspruch nahmen. Also wurde ich Teil meiner ersten Pro-Life-Gruppe.

Gruppe von 12 jungen Menschen mit organenen T-Shirts einer pro life-Organsiation stehen im Kreis und legen in der Mitte ihre rechten Hände aufeinander
Manuela (unten) mit ihrer Pro-Life-Gruppe. Foto: privat

Warum Abtreibung DAS Thema unserer Zeit ist

Zurück zum 8. März in Innsbruck: Was konnte ich der Dame sagen? Warum setze ich mich gegen Abtreibung ein? Warum gerade am „Welt-Frauentag“? Was ist mit dem sogenannten „Recht auf körperliche Selbstbestimmung“? Ich lächelte die Dame an und gab ihr meine Antwort: „Frauenrechte beginnen im Mutterleib!“ Genau darin liegt auch der springende Punkt in der Abtreibungsdebatte. Biologisch gesehen ist klar, dass menschliches Leben beim Moment der Empfängnis beginnt. In dem Moment, wo Ei- und Samenzelle verschmelzen, entsteht ein neuer, einzigartiger und wunderbarer Mensch! In dieser einen Zelle ist die ganze Erbinformation enthalten, die mich später als erwachsenen Menschen ausmacht. Nichts kommt mehr dazu. Und niemand von uns konnte selbst zu seiner Entstehung beitragen.

Mein Menschsein ist nicht abhängig davon, welchen Beruf ich später erlerne, welches Gehalt ich verdienen werde oder welche besonderen Leistungen ich erbringe. Ich bin Mensch! Von Anfang an, bis zum Ende meines Lebens. Jeder von uns – wenn wir an einen Schöpfer glauben – darf wissen, dass Gott uns erschaffen hat. Wir existieren, weil Gott es so wollte. Deshalb ist für mich das Leben heilig! Und das beginnt mit dem Moment, ab dem ein Mensch existiert.

Frauenrechte beginnen im Mutterleib

Wer sich in unserer Gesellschaft für die Rechte von Menschen einsetzt, muss alle Menschen dabei einschließen. Darum muss, wer für Frauenrechte kämpfen möchte, mit dem Lebensrecht im Mutterleib beginnen. Jährlich werden 100.000 Abtreibungen in Deutschland durchgeführt. Gut die Hälfte der abgetriebenen Kinder sind Mädchen – was ist mit ihren Rechten? Ja, es gibt viele Bereiche, die unseren Einsatz brauchen. Es gibt viel Leid, und viel Schlechtes in der Welt. Aber Abtreibung betrifft die Unschuldigsten und Wehrlosesten aller Menschen – die Ungeborenen. Sie können nicht für sich selbst sprechen. Sie können nicht für ihre Rechte eintreten. Deswegen leihe ich ihnen meine Stimme. Darum ist Abtreibung für mich DAS Thema, das meinen Einsatz braucht!

 

Anm. der Redaktion: Die Autorin ist Gründungsmitglied von ProLife Europe e.V.
Wenn auch du dich für das Lebensrecht ungeborener Kinder einsetzen möchtest, findest du hier weiter Informationen.