Thema · zurück zur Katholischen Kirche

Für die Freikirche disqualifiziert

Mirko Cavar ist als Musiker und Prediger fest im freikirchlichen Milieu verwurzelt und engagiert. Als Kind katholisch sozialisiert, findet er als Jugendlicher nach einer spirituellen Suche in einer Freikirche zu einem persönlichen Glauben an Christus. Doch Gewissensfragen, eine existenzielle Wahrheitssuche und eine intensiven Auseinandersetzung mit der Kirchengeschichte führen ihn erneut zur Katholischen Kirche. Seinem Herzen folgend und – laut eigenem Bekunden – für die Freikirche disqualifiziert, entscheidet er sich im vergangen Jahr schließlich zu konvertieren. Über Gründe, Konsequenzen und die Herausforderungen im katholischen Neuland. 

von Raphael Schadt · 20.04.2024

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Als Jugendlicher, nach dem frühen Tod seines Vaters setzt bei Mirko ein Nachdenken über den Tod ein. Dass es danach einfach vorbei sein könnte, würde alles so sinnloss machen, sagt er. Als ihn ein Arbeitskollege auf das Kreuz anspricht, das er um den Hals trägt und ihn fragt, ob er glaubt, dass Christus für ihn gestorben ist, trifft es ihn sehr.  Sein Interesse ist geweckt und er beginnt, die Bibel zu lesen. Darin entdeckt er Christus als den Sohn Gottes, dem er von nun an nachfolgen will.

Entdeckung des Glaubens in einer Freikirche

Auf der Suche nach Gleichgesinnten im Netz, trifft er auf eine Jugendfreizeit, die mit Videos von feuriger Predigt und berührenden Bekehrungszeugnissen wirbt. Spontan nimmt er daran Teil und auf dieser Jugendfreizeit entstehen erste Kontakte in die freikirchliche Welt, die sich darauf hin kontinuierlich vertiefen. Dort lässt er sich taufen, dort beginnt er mit Freunden einen evangelistischen Musikdienst mit Auftritten in ganz Deutschland, dort lernt er seine Frau kennen und heiratet, und dort beginnt er seinen Predigtdienst. Die Nachfolge in diesem Umfeld wird zum Lebensmittelpunkt.

Doch nach 15 Jahren in der freikirchlichen Welt stößt er auf einen freikirchlichen Theologen, der ihn auf die Kirchengeschichte aufmerksam macht, mit dem Versprechen, auch aus der Kirchengeschichte heraus die protestantische Identität stärken zu können. Ab da beginnt eine Reise und eine Wahrheitssuche, die ihn letzten Endes aber vor die Tore der katholischen Kirche führt.

Theologische Fragen bringen seine Welt ins wanken

Ausgehend von der Frage nach dem Abendmahlsverständnis – also ob Brot und Wein in der heiligen Feier als Symbol zu verstehen sind, als reines Gedächtnismahl, oder tatsächlich sakramental, also dass im gewandelten Brot und Wein Christus tatsächlich gegenwärtig wird – entdeckt er in der frühen Kirche, dass bis ins 16. Jahrhundert die Eucharistie niemals auf symbolische Bedeutung reduziert wurde. Details dazu hat er in seinem Video „Von der Freikirche zurück zum Katholizismus – Meine Glaubensreise“ dargelegt.

Diese Fragen lösen eine Kettenreaktion aus an deren Ende er sich als für die Freikirche disqualifiziert bezeichnet und alle protestantischen Prinzipien, wie etwa die lutherischen sola fide, sola gratia und sola scriptura, über Bord wirft.

Dieser Weg ist jedoch kein leichter. Er führt durch viele Täler, Ängste und Unsicherheiten. Doch allem voran seine Frau begleitet ihn treu und entspannt, ohne gleich seinen Schritt mitzuvollziehen. Seine freikirchliche Heimatgemeinde entscheidet sich allerdings dazu, ihn ziehen zu lassen bzw. den Kontakt abzubrechen.

Wie es für ihn weiterging erfahrt ihr im Podcast hier via Youtube oder via Spotify.