Inspiration · Musiq und Interview

ONE LOVE JAM 2020

In Esslingen findet am Samstag, den 1. Februar das ONE LOVE JAM 2020 statt – „DAS deutschsprachige Gospel-Rap Event!“ so die Veranstalter der deutschen Gosple-Rap Community ASPHALT DIAMANT. Mit dabei sind unter anderen die Augsburger Capo di Capi und die O’Bros. Wir haben uns mit Rob Schatz (Capo di Capi / ASPHALT DIAMANT), Peter Pan (W4C / Host der ONE LOVE JAM) und den O’Bros unterhalten.

von Raphael Schadt · 31.01.2020

Credo: Rob, wieviele Gäste erwartet ihr?

Rob: Wir sind mit 400 verkauften Tickets ausverkauft. Mehr geht dieses mal leider nicht rein.

Credo: Und was erhofft ihr euch von der ONE LOVE JAM?

Rob: In Deutschland gibt es kaum Möglichkeiten Gospel-Rap so geballt live zu hören. Es gibt wenig Events dieser Art. Deshalb haben die Rapper selbst die Initiative ergriffen und haben hier ein Format geschaffen, wo Gospel-Rapper zusammenkommen und wo auch Rap-Begeisterte Lyrics mit Tiefgang, ja Lyrics über Gott hören können. Wir wollen diese Lücke schließen und hoffen, dass sich das weiter ausbaut und die nächste Generation von Rappern dadurch entsteht. Das passiert eben auch durch solche Jams.

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Die Augsburger Formation Capo di Capi mit Rob Schatz (rechts im Bild).
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Peter: Erst einmal freue ich mich, dass ich angefragt worden bin, als Moderator dabei zu sein, weil ASPHAL DIAMANT, der Veranstalter der ONE LOVE JAM, inhaltlich das fortführt, was wir damals mit W4C begonnen haben. Der Abend am Samstag wird für hohe Qualität stehen, was mich sehr freut. Die Künstler, die dort auftreten, machen das, was sie machen handwerklich richtig gut. Außerdem wird ein Lebensstil repräsentiert, der für den Glauben nicht unwichtig ist: man kann aus ganzen Herzen Jesus nachfolgen UND von der Kultur her Hip-Hopper sein.

Dazu kommt, dass einige dieser Künstler, die am Samstag auftreten ein extrem straightes Bekenntnis zu ihrem Glauben haben. Es ist nicht nur die Musik, die gefeiert wird. Viele nehmen kein Blatt vor den Mund, wirklich den König zu verehren, dem sie nachfolgen, allen voran aus Augsburg Capo di Capi, deren Name ja schon heißt Chefs der Chefs, also König der Könige. Aber auch die Jungs von O’Bros. Ich feiere die, für Ihre Authetizität.

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Peter Pan, Moderator der ONE LOVE JAM, war Teil der 1993 gegründeten Band W4C (WarriorsForChrist). Aktuell hat er eine Teilstelle als Pastor bei einer freikirchlichen Gemeinde, ist freischaffender Künstler und Coach und Dozent im Bereich Wirtschaft und Gemeinde.

Credo: Ihr seid als O’Bros zum ersten mal dabei, was bedeutet die ONE LOVE JAM für euch ?

O’Bros (via Instagram): Für uns ist die ONE LOVE JAM mehr als ein gewöhnliches Konzert, es ist ein Familientreffen. Als christliche Rapper sind wir keine Konkurrenten, sondern sitzen alle im selben Team. Als wir Teens waren – und auch bis heute – haben uns andere christliche Künstler inspiriert und unterstützt und wir hoffen, dass wir heute selbst eine Inspiration für andere junge Talente sein können. Es geht nicht darum, welcher Rapper die größte Reichweite hat, sondern jeder von uns hofft, dass die Generation nach einem selbst, immer noch einen Schritt weiter geht als man es selbst geschafft hat, denn Multiplikation ist ein Prinzip des Reiches Gottes.

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Die O'Bros, die auch auf der Augsburger MEHR-Konferenz Anfang Januar eingeheizt haben.

Credo: Ist Hip-Hop als Genre, BESONDERS geeignet, das Evangelium zu transportieren?

Peter: Unbedingt! Durch die Sprachlastigkeit hast du ja viel mehr Möglichkeit Input reinzupacken und umfangreich Message rüberzubringen. Ein langer Hip-hop-Song hat ja so viel Text wie manches komplette Pop-Album-Booklet. Das ist allerdings dann einFluch, wenn die Rapper nichts zu sagen haben. Dann ist es viel Rauch um nichts (lacht).

Credo: Ihr wart mit W4C in den 90ern in Deutschland mit die ersten, die frommen Rap gemacht haben. Ihr seid damit ja nicht reich geworden, was hat euch angetrieben?

Peter: Zum einen war es die Leidenschaft für die Hip-Hop-Kultur. Das war unser prägendes Element, unsere Subkultur und die unserer Freunde. Deswegen war Hip-Hop als Medium gesetzt. Auf der anderen Seite war es, die Botschaft vom Evangelium rüberzubringen, über unsere Musik und über unseren Lebensstil, unsere Art, mit Leuten umzugehen.

 

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Credo: Wen habt ihr damit erreicht, die fromme Pfarrjugend, die euch wie Autos angeschaut haben oder kaputte Jungs, für die ihr eine Antwort hattet?

Peter: Zweiteres war unser eigentliches Aufgabenfeld und das primäre Klientel, das wir erreicht haben. Das christliche Publikum kamen später dazu. Die haben uns dann tatsächlich wie Autos angeschaut, weil wir komischerweise keine Gitarren um den Hals hatten – und christliche Musik hatte bis dahin IMMER Gitarren um den Hals! (lacht). Unser Fokus war das normale Hip-Hop-Publikum.

Credo: Rob, siehst du eine Entwicklung im deutschen Gospel-Rap?

Rob: Auf jeden Fall. Als wir angefangen haben, gab es wenige. Man konnte die an einer Hand abzählen. W4C waren da eine Ausnahme. Und jetzt kommen immer mehr Kids hinterher, die man noch überhaupt nicht kennt, die zum Teil vom Sound her einen anderen Film fahren, moderner, aktueller, Trap-lastiger. Diese Generation muss auch ihr Ding finden und muss Ihre Generation mit Ihrem Sound erreichen.

Gospel-Rap kommt aus den USA und ist seit den 80ern weitestgehend im protestantischen Kontext entstanden. Inhaltlich geht es, wie der Name schon sagt, um das Evangelium. Ziel ist es, zu evangelisieren oder Gläubige zu ermutigen und zu stärken.