Vor Ort · Wege des Glaubens

Hoffnung step by step

Wusstest du, dass sich Jeans ganz hervorragend zum Pilgern eigenen? Werkstudent Alexander Kalb von der Abteilung Evangelisierung teilt sich seinen Geburtsort mit Levi Strauss, dem Erfinder der Blue Jeans. Grund genug, dem 35-Jährigen unsere „3 Fragen an …“ zum neuen Magazinthema „Pilgrims of Hope“ zu stellen.

von Simone Zwikirsch · 21.05.2025

Junger Mann in grau-kariertem Anzug und Halbglatze am Rednerpult vor rotem Hintergrund
Alexander Kalb. Foto: privat

Pilger der Hoffnung – wie stellst du dir den vor? Hast du ein Vorbild im Kopf?

Ein Pilger der Hoffnung ist jemand, der trotz Widrigkeiten weitergeht, ohne die Hoffnung zu verlieren. Es ist der Glaube an Veränderung, an eine bessere Zukunft, auch wenn der Weg steinig ist. Dabei denke ich an Nelson Mandela: Er war viele Jahre im Gefängnis, doch er hielt fest an seiner Vision einer freien Nation. Oder Martin Luther King Jr., der für Gleichberechtigung kämpfte, ohne den Glauben an die Macht des Friedens zu verlieren.

Hoffnung ist nicht nur ein großes Ziel, sondern es sind auch die kleinen, täglichen Schritte. Oft sind es die stillen Helden um uns herum – Eltern, die für ihre Kinder alles tun, oder Menschen, die ihre Zeit für andere opfern. Der Pilger der Hoffnung lebt in uns allen, in jeder Handlung, die den Glauben an eine bessere Zukunft aufrechterhält.

Als Kirche und Christen sollen wir Pilger der Hoffnung sein. Wofür lohnt es sich überhaupt zu pilgern?

Ich glaube, es geht dabei nicht nur um ein entferntes Ziel in der Zukunft, sondern auch um den Weg, den wir jetzt gehen. Es ist wie bei einer echten Pilgerreise: Der Weg selbst prägt uns, macht uns zu dem, was wir sind.

Wir lernen, uns immer wieder neu auf die Herausforderungen des Lebens einzulassen, unsere Ängste zu überwinden und in der Liebe Gottes und zueinander zu wachsen. Natürlich gibt es ein Ziel – das Streben nach einer Welt, in der Gerechtigkeit, Frieden und Gott an erster Stelle stehen. Doch dieses Ziel ist nicht nur ein Punkt am Ende des Weges. Es ist auch jeder einzelne Schritt, den wir tun: Wie wir handeln, wie wir uns für andere einsetzen, wie wir uns selbst immer wieder herausfordern und verändern. Der Weg und das Ziel gehören untrennbar zusammen.

Was sind für dich konkrete Hoffnungsorte hier im Bistum, wo man als Pilger der Hoffnung unbedingt Halt machen sollte?

Auch wenn ich noch keine traditionellen Pilgerorte im Bistum Augsburg besucht habe, haben mich der Studientag der Abteilung Evangelisierung und die Missionarische Woche in der Pfarreiengemeinschaft Mindeltal tief berührt. Der Studientag war für mich ein Ort der Erneuerung, an dem ich durch Gespräche und den Austausch mit anderen neue Perspektiven auf das Thema Hoffnung gewann.

Besonders die Missionarische Woche hat mir gezeigt, wie Hoffnung in konkreten Taten der Gemeinschaft lebt. Hier sah ich, wie Menschen durch ihren Einsatz füreinander echte Veränderung bewirken. Diese Erfahrungen haben mir bewusstgemacht, dass ein Pilger der Hoffnung nicht immer an einen physischen Ort gebunden ist. Hoffnung wächst dort, wo wir uns miteinander verbinden, teilen und füreinander einstehen. In solchen Momenten wird jeder Ort zu einem „Hoffnungsort“.

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