Als erstes lässt sich festhalten, dass von 17 gefragten Personen 8 spontan und klar mit „Nein” antworteten. Darunter zwei, die sichtlich gut gelaunt zu Protokoll gaben, soeben aus der Kirche ausgetreten zu sein. Eine weitere Person verstand die Frage nicht, womöglich wegen mangelnden Deutschkenntnissen, möglicherweise bewegte sich die Frage aber auch einfach abseits des Denkbaren.
Zwei von jenen, die spontan mit Nein geantwortet hatten – interessanterweise beide an der auffälligen Haarfarbe erkennbar – waren dann aber doch bereit, darüber Auskunft zu geben, an wen sie sich, sollten sie doch einmal beten, wenden würden.
Zwei Schülerinnen – die wir bedauerlicherweise mangels Volljährigkeit im Video nicht zeigen können – beten maximal im Sinne eines äußeren Mitvollzugs traditioneller bzw. gemeinschaftlicher Riten oder als spirituelle SOS-Flaschenpost etwa bei Schulaufgaben oder sonstigen existenzbedrohlichen Katastrophen.
Drei derer, die sich zum Gebet bekannten, gaben wortwörtlich an, „ab und zu“ zu beten, gefolgt vom zerknirschten Eingeständnis, es nur zu tun, wenn es ihnen schlecht ginge, obwohl es ihrer Überzeugung nach geboten wäre, auch an den sonnigen Tagen des Lebens zu beten. Da ging es den Christen wie dem Muslim.
Zwei weitere gaben ein uneingeschränktes Ja zur Antwort und zwar einmal bei negativer Gefühlslage und beim Kinder zu Bett bringen.
Zu wem betest du?
Festhalten lässt sich, dass alle acht der 17 Befragten, die sich zum Beten bekannten zu „Gott“ beten. Einer fügte noch „Jesus” hinzu. Ein anderer spezifizierte, er sei Muslim. Zwei weitere von 17 Befragten hielten sich – im Falle eines Betens – die Option eines nicht näher definierten Adressaten offen.
Und dann gab es ja (wie immer) noch die, die nicht befragt werden wollten…
Die Mehrzahl der Angefragten wollten gar kein Statement abgeben und erscheinen daher auch nicht im Video-Clip. Darunter waren auch drei nette Damen mit „Wachtürmen“ in der Moritz-Straße: Das sei in ihrer Dienst-Zeit nicht möglich. Dabei hatten wir uns schon gefreut, mit ihnen unsere Statistik der betenden Bevölkerung in Augsburg schönen zu können.
Auch Kolleginnen und Kollegen anderer Augsburger Medien, die die Mittagszeit ebenso für Volks- und Gehsteigbefragungen nutzten, waren diesmal zeitdruckbedingt für keinen Gefälligkeitsaustausch von Statements zu haben 😉
Fazit
Es beten maximal die Hälfte und jene die beten, wurden von der Not beten gelehrt.