Vor Ort · In der WhatsApp-Gruppe

Tägliches Gebet so selbstverständlich wie Zähneputzen

Das Gebetsnetzwerk Einfach Gemeinsam Beten unterstützt mehrere Tausend Menschen im deutschsprachigen Raum beim täglichen Gebet. Gerade – aber nicht nur – in der Fastenzeit ist das gemeinsame Beten in der WhatsApp-Gruppe ein großer Schatz. Wir haben mit Sonja Schweier (31) gesprochen, die schon von Anfang an mit dabei ist.

von Simone Zwikirsch · 30.03.2020

Sonja Schweier (31), Netzwerkerin beim WhatsApp-Gebetsnetzwerk Einfach Gemeinsam Beten.

Credo: Sonja, du bist Netzwerkerin für „Einfach gemeinsam beten“ (EGB). Was sind deine Aufgaben?

Sonja: Netzwerkerin sein bedeutet, eine von unseren 180 privat organisierten, regionalen Gebetsgruppen auf WhatsApp zu leiten. Ich bin für die Gruppe junger Erwachsener im Gebiet Kempten zuständig. Meine Aufgaben sind es, die täglichen Audioimpulse an die Gruppe weiterzuleiten, neue Teilnehmer hinzuzufügen und Treffen zu organisieren, damit wir uns nicht nur virtuell begegnen, sondern uns auch im wahren Leben austauschen können.

Credo: „Einfach gemeinsam beten“ ist ja zunächst ein Gebetsnetzwerk. Was hat das Gebet mit Fasten zu tun?

Sonja: Beim Fasten geht es ja darum, den Fokus wieder mehr auf Jesus zu lenken. Alles auf die Seite zu schaffen, was mich ablenkt vom Gebet. Darum ist ja auch Jesus 40 Tage in die Wüste gegangen. „Einfach gemeinsam beten“ ist eine gute Unterstützung, das tägliche Gebet als einen Schatz wieder zu entdecken wertzuschätzen. Der morgendliche Impuls erinnert einen daran und bestärkt dadurch, dass man nicht allein betet, sondern wirklich viele dabei sind.

Credo: Wie viele sind das denn?

Sonja: Wir sind mittlerweile mehr als 3000 Mitbeter. Und wenn man weiß, ich bin in der Früh nicht die einzige, die aufsteht, den Impuls anhört und sich Zeit für’s Gebet nimmt, ist das eine großartige Motivation, sich gemeinsam – wie jetzt – aufs Osterfest vorzubereiten.

Credo: Worum geht’s den jetzt in der Fastenzeit bei den Impulsen?

Sonja: Ganz zentral sind die Themen Umkehr und das Ablegen schlechter Gewohnheiten mit dem Ziel, die Beziehung zu Jesus zu intensivieren. Ein guter Weg dahin, ist wie gesagt, das tägliche Gebet. Wenn das Gebet selbstverständlich wird wie das Zähneputzen, rückt Jesus ganz automatische wieder mehr in den Mittelpunkt.

Credo: Gibt „Einfach gemeinsam beten“ Tipps, wie das gelingen kann?

Sonja: „Einfach gemeinsam beten“ ist eher eine Gebetsunterstützung. Wir ermutigen unsere Mitbeter, den Tag durch Gebet zu strukturieren. Unsere Empfehlung ist es, jeden Tag mit dem Morgengebet der heiligen Mirjam von Abellin zu beginnen und mit einem freien Gebet zu beenden. Der Audioimpuls dazu ist praktisch dazu gedacht, in den Alltag hineinzuwirken. Ein Beispiel: Wie sehen wir unseren Nächsten heute. Sehen wir ihn wirklich mit den Augen Jesu? Dieser Impuls kann uns den ganzen Tag begleiten: Wie sehe ich meinen Nachbarn, den Chef oder meinen Klassenkameraden. Und dann ist man eigentlich den ganzen Tag schon im Gebet dabei.

Credo: Wer kann mitmachen?

Sonja: Jeder, der für’s Gebet offen ist. Wir haben Familien, junge Erwachsene, Studenten, alleinerziehende Mamis und auch Omas und Opas, die regelmäßig mitbeten. Das sind Leute aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Es kann wirklich jeder mitmachen, der WhatsApp nutzt. Wir sind aber mittlerweile nicht nur über WhatsApp verbunden, sondern auch über Instagram und Soundcloud können die Impulse angehört werden.

Credo: Euch gibt es inzwischen seit drei Jahren und ihr wachst kontinuierlich. Welche Rückmeldungen bekommt ihr von euren Mitbetern?

Sonja: Wir bekommen immer wieder die Rückmeldung, dass die Leute einen anderen Blick auf Gott bekommen und in ihrer Gottesbeziehung wachsen. Viele haben festgestellt, dass man beten lernen kann oder sind durch uns ermutigt worden, zur Beichte zu gehen. Unsere Impulse sind für viele auch eine Hilfe, schwere Situationen im Alltag zu meistern. Am meisten freut uns die Rückmeldung, dass viele gar nicht mehr ohne „Einfach gemeinsam beten“ können und es wirklich vermissen würden, wenn der tägliche Impuls fehlen würde.

Credo: Wie kann ich Mitbeter werden?

Sonja: Es gibt ein Anmeldeformular. Das füllt man aus und wir fügen dich dann der zuständigen Regionalgruppe zu. Daraufhin gibt’s noch ein kurzes Kennenlernen mit dem Netzwerker und dann kann’s losgehen. Du bekommst täglich den Impuls aufs Smartphone und kannst mitbeten.