Vor Ort · Schönstattjugend (SMJ)

Mit Maria unseren Glauben leben

Seit seinem neunten Lebensjahr ist Martin Stetter bei der Schönstattjugend (SMJ). Für den Student der molekularen Biotechnologie aus Vöhringen ein Ort, wo er sich ohne Druck entwickeln und seine Stärken austesten kann. Wie die Jugendbewegung ihm dabei hilft, in seiner Identität zu wachsen und welche Rolle die besondere marianische Spiritualität der Schönstattbewegung dabei spielt, erzählt Martin in unseren „3 Fragen an…“.

von Simone Zwikirsch · 05.11.2020

Foto: prviat

 Was macht die Schönstattjugend besonders aus?

Schönstatt hat viele Facetten, was die Frage nicht ganz einfach macht. Ich glaube, uns, die Schönstattjugend und insbesondere die SMJ (Schönstatt Mannesjugend) macht unsere Gemeinschaft und unser Glaube bzw. die schönstattische Spiritualität aus.

Unsere Gemeinschaft ist insoweit besonders, dass wir jeden annehmen, wie er ist, da er so von Gott gewollt ist. Keiner sagt, dass man sich ändern muss. Jeder und jede ist bei uns gleich wichtig und darf sich ganz einbringen bei unseren Aktionen, wie dem Zeltlager oder dem Jugendfest. Mit seinen Stärken und Schwächen. Dabei ist es auch unwichtig, wenn Fehler passieren. Man lernt bekanntlich am besten durch Fehler, und wenn ein Fehler passiert, helfen alle zusammen, ihn auszubessern. Damit konnte ich mich super entwickeln und immer weiter in Verantwortung hineinwachsen. Durch diese offene Gemeinschaft, die den anderen ganz annimmt, bilden sich oft Freundschaften, die einen ein ganzes Leben begleiten und in schweren Momenten tragen.

Die andere Besonderheit ist unsere Spiritualität. Schönstatt ist stark marianisch geprägt. Maria führt uns zu Christus hin. Sie dient als Vorbild für uns als junge Christen. Mit Maria versuchen wir im Alltag auch unseren Glauben authentisch und lebendig vorzuleben. Mir gefällt, wie wir den Glauben und die moderne Welt miteinander in Verbindung bringen und zeigen, dass diese sich nicht gegenseitig ausschließen.

Warum ist es dir wichtig, Teil einer katholischen Jugendbewegung zu sein?

In der SMJ kann ich mich entfalten und weiterentwickeln. Deswegen finde ich es wichtig, Teil von ihr zu sein. Durch verschiedene Impulse und Diskussionen bei Treffen kann ich meine persönliche Beziehung zu Gott besser entwickeln und fördern und eine feste Bindung aufbauen, damit ich gefestigter mein Leben aus dem Glauben heraus leben kann.

Bei unseren verschiedenen Aktionen, wie zum Beispiel Leitertreffen oder dem Jugendfestival NDH (Nacht des Heiligtums) begegnet man so vielen Jugendlichen, die auch glauben, aber oft einen anderen Blick und eine andere Meinung haben. Da kommt man sehr leicht in offene Gespräche über Gott, den Glauben oder auch andere gesellschaftlich wichtige Themen. So kommt man in Austausch und kann eine reflektierte und feste Meinung bilden.

Ich finde in einer Gemeinschaft lässt sich der Glaube lebendiger erfahren. Es ist nochmal eine andere Dynamik mit dabei wie in meiner Pfarrei. Es gibt mehr Angebote für mich als Junger Erwachsener. Und wie schon gesagt kann ich mich in der SMJ ohne Druck entwickeln und Verantwortung übernehmen. Außerdem lässt sich als Gruppe von Leuten, die alle etwas gemeinsam haben, mehr bewegen als alleine.

Ganz im Sinne einer apostolischen Bewegung, die Schönstatt ist, finde ich, dass wir die Verantwortung haben, der nächsten Generation die gleichen Chancen zu bieten, die ich erfahren habe. Ich will den Jugendlichen dabei helfen, ihren persönlichen Glauben zu entdecken und zu entwickeln. Gleichzeitig können sie sich bei uns entfalten und zu selbständigen und gefestigten Persönlichkeiten werden, die wir in unserer Gesellschaft brauchen.

Inwiefern gibt dir Schönstatt Identität?

Die Schönstattjugend bzw. die Schönstattbewegung geben mir gewiss ein Stück Identität. Meine Eltern sind Teil der Familienbewegung in Schönstatt, sodass ich mit Schönstatt und dem Glauben aufgewachsen bin und vieles unbewusst gelernt habe. Später in der SMJ konnte ich das alles nochmals bewusst kennen und schätzen lernen.

Eine der wichtigsten Sachen, die ich dort gelernt habe, ist, dass ich mich nicht schämen muss für das was ich bin bzw. mir es egal sein kann was andere über mich denken Denn ich bin so wie Gott mich geschaffen und gewollt hat. Das hat wahrschleich für mich nochmal eine besondere Bedeutung, da ich bis heute immer wieder stottere.

Weiter habe ich durch die SMJ gelernt, wie ich meinen Glauben authentisch im Alltag leben kann, was oft nicht einfach ist. Das gibt mir einen sicheren Stand und Halt im Leben, sodass ich auch in schwierigen Lebensabschnitten immer daran glauben kann, dass Gott es gut mit mir meint und einen Plan für mich hat.

Ich habe vieles in der SMJ gelernt, das mir in der Vergangenheit, heute und in der Zukunft sehr geholfen hat und weiter helfen wird, wie zum Beispiel Verantwortung übernehmen, ein Team leiten, selbstständiges Herangehen an Probleme, wie ich meinen Glauben leben kann, dass ich mich selber reflektieren kann und vieles mehr.

Das alles hat mich geprägt und wird mich auch in Zukunft noch prägen. Die SMJ und insbesondere die Sachen, die ich durch die SMJ gelernt habe, sind Teil meiner Identität.

 

Zur Gemeinschaft: Die Schönstatt – Mannesjugend ist eine Gemeinschaft von Jungen, Jugendlichen und jungen erwachsenen Männern im Alter von 9 bis 25 Jahren , die die Möglichkeit bietet,  gemeinsam mit Gleichaltrigen den christlichen Glauben zu leben und zu erleben. Die  Jugendgemeinschaft fußt auf fünf Säulen Gemeinschaft, Lebensschule, Liebesbündnis, Apostelsein und Mannsein.

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