Jeden Tag beten – ist das nicht Zeitverschwendung? Viele Leute würden sagen: „Da kann ich doch etwas anderes machen, meine Zeit sinnvoller nutzen.“ Aber ich glaube das nicht. Ich stelle mir auch eher die Frage: Was ist mir das wichtigste im Leben? Und ich habe viele Dinge total gern: Schokolade, einen guten Film, meine Herzensmenschen. Trotzdem habe ich festgestellt, dass nichts auf dieser Welt davon die tiefste Sehnsucht in meinem Herzen ganz stillen kann außer Gott. Und deswegen verbringe ich total gern Zeit mit ihm und bete voll gern.
Beten verändert das Herz
Jetzt könnte man mich fragen: „Was bringt denn dir das Beten eigentlich so?“ Da kann ich nur sagen, dass Gott mir schon total viel im Gebet geschenkt hat, einfach, was ich so gebraucht hab im Alltag wie Stärkung oder Frieden, einen inneren über Situationen … Ein Beispiel von mir persönlich dazu: Ich hatte Ärger mit einer Person, ich war sehr zornig, sehr verletzt. Ich bin dann mit alldem, auch meinen ganzen Gefühlen zu Gott gegangen und ich habe gemerkt, dass er einfach mein Herz auch verwandelt, dass ich einfach auch heute dieser Person wohlwollend und liebend gegenübertreten kann.
Beten heißt zuhören
Wie bete ich jetzt eigentlich ganz konkret? Für mich ist es wie die Beziehung zu meinem besten Freund, wo einfach man sich austauscht und wo ich Gott erzähl wie’s mir geht, aber wo ich ihm ja auch zuhören will und zuhören kann ich ihm zum Beispiel auch in der Bibel, habe ich festgestellt. Eine Beispielsituation war für mich, als ich mit meinem Mann Streit hatte. Wir haben uns dann zum Glück auch am selben Abend gleich wieder versöhnt und dann noch zusammen gebetet und haben dann die Bibelstelle gelesen: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen!“ Für mich war das Gottes konkretes Sprechen in meinem Leben, einfach, dass es gut ist, wenn man echt am selben Abend wieder sich versöhnt.
Tipps fürs Gebet
Was kann man jetzt machen, wenn einem Beten schwerfällt oder man nicht genau weiß, wie man es anstellen soll? Meine erste Sache, die mir hilft, ist, dass ich feste Zeiten habe, Mein Morgengebet zum Beispiel ein fester Bestandteil meines Tages ist. Ein zweiter Punkt, der mir auch hilft, ist ein Gebets-Tagebuch, wo ich alles Mögliche reinschreibe, was mich beschäftigt, und das echt wie so einen Brief an Jesus mache. Ich merke, dass das eine Methode ist, so dieses Aufschreiben, dass ich auch wieder leichter ins Gespräch mit Gott komme und wieder besser ins Gebet zurückfinde. Eine weitere Sache, die mir auch noch hilft, ist, regelmäßig in der Bibel zu lesen, immer wieder so Gotteswort in mich aufzunehmen. Dadurch kriege ich auch neue Gedanken und Inspiration für mein sonst alltägliches Gebetsleben. Letztlich muss da, glaube ich, jeder seinen eigenen Weg finden. Von daher, probiere es doch einfach mal aus!
In der Serie „Das glaub ich“ erklären junge Katholiken in kurzen Statements, woran sie eigentlich genau glauben und wie sich diese Glaubensinhalte auf ihr Leben auswirken.