Glossar · Grundvollzüge

Die vier Grundvollzüge beschreiben die Aufträge die Kirche: Diakonie (diakonia), Zeugnis (martyria), Gottesdienst (leiturgia) und Gemeinschaft (koinonia).

 

Was sind die Grundvollzüge?

Die Grundvollzüge der Kirche beschreiben Handlungsfelder und grundlegende Aufgaben der Kirche. Die Grundvollzüge wollen darstellen, welche Aufgaben die Kirche hat. Dabei wurden in der Tradition klassisch drei Grundvollzüge genannt: Diakonie (diakonia), Zeugnis (martyria), Gottesdienst (leiturgia). Teilweise wird die Gemeinschaft (koinonia) als vierter Grundvollzug bezeichnet, teilweise als das verbindende Element zwischen den drei Grundvollzügen.

 

Was ist Diakonie?

Diakonie meint gelebte Nächstenliebe. Die Kirche soll sich für die Welt einsetzen. Die Bibel legt großen Wert auf die Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18). Wie die Gesellschaft mit den wehr- und schutzlosen Witwen und Waisen umgeht, wird zu einem Maßstab für das Judentum. Viele Gesetze der Tora dienen der Versorgung der Armen. Auch Jesus schärft das Gebot der Nächstenliebe ein und trägt es seinen Jüngern auf. Die Kirche engagiert sich in vielen Weisen für die Armen und Bedürftigen: Etwa durch das Hilfswerk der Caritas. Aber jeder Christ ist berufen, sich gemeinsam mit anderen für die Armen einzusetzen.

 

Was ist Zeugnis?

Zeugnis bedeutet, vom Glauben an den lebendigen Gott zu sprechen und ihn zu bekennen.  Vor seiner Himmelfahrt sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28,19-20). Die Kirche soll den Schatz des Glaubens nicht für sich behalten, sondern ihn weitertragen, allen Menschen verkünden. Das Sprechen von Gott wird auch als Mission bezeichnet.

 

Was ist Gottesdienst?

Der Gottesdienst, die Liturgie, ist ebenfalls ein zentrales Element für die Kirche. „Betet ohne Unterlass“, ist ein Auftrag an die Christen (1 Thess 5,17). Im Gottesdienst versammeln sich Christen um ihren Gott. Das kann auf viele Arten und Weisen geschehen – etwa beim Stundengebet der Kirche, bei der Anbetung oder in Wortgottesfeiern. Besonders große Bedeutung hat für die Katholische Kirche aber die Feier der Eucharistie: In ihr wird Jesus Christus unter den Zeichen von Brot und Wein wahrhaft gegenwärtig.

 

Was ist Gemeinschaft?

Gemeinschaft ist ein wichtiges Element des christlichen Glaubens. Glaube vollzieht sich immer in Gemeinschaft. Schon Abraham wird von Gott berufen, sich nicht allein, sondern mit seiner ganzen Familie auf den Weg in das gelobte Land zu machen. Jesus ist immer von Menschen umgeben und zieht gemeinsam mit seinen Jüngerinnen, Jüngern und Apostel nach Jerusalem. Die Kirche ist die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben.

 

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