Berufung meint den Ruf Gottes an jeden Menschen. Gott beruft Menschen in ganz verschiedenen Berufen zu seiner Nachfolge.
Hat Berufung etwas mit einem Beruf zu tun?
Christen verstehen unter dem Begriff „Berufung“ nicht in erster Linie die Leidenschaft für einen bestimmten Beruf. Berufung im christlichen Sinne bedeutet, auf den Ruf Gottes zu hören, ihm unser Leben und unsere Pläne anzuvertrauen und in seinem Namen zu handeln. Dadurch, dass du deine Berufung lebst, verwirklichst du Gottes Plan für dich selbst und für sein Reich. Dennoch kann der Beruf ein Teil der Berufung sein oder sogar die ganze Berufung, beispielsweise bei einem Priester oder einer Ordensfrau.
Berufung bedeutet, in ein Kloster zu gehen oder Priester zu werden, oder?
Diese Art von Berufung nennt sich „geistliche Berufung“, also wenn jemand sein Leben ganz Gott weiht und sich dafür entscheidet, ehelos, also zölibatär, zu leben. Genauso kann es aber die Berufung sein, in einer Ehe zu leben oder ehelos in der Welt zu leben. Der Ruf Gottes kann sich ganz unterschiedlich zeigen – und zu ganz unterschiedlichen Aufgaben in Welt und Kirche berufen.
Hat jeder Mensch eine Berufung?
Jeder Mensch ist dazu berufen, „Gott zu erkennen und zu lieben, nach seinem Willen das Gute zu tun und eines Tages in den Himmel zu kommen“ (Youcat, S.14). So steht es im Katechismus und das ist gleichzeitig der tiefste Sinn unseres Daseins. Das ist unsere tiefste Bestimmung. Die Suche nach Gott kann aber in verschiedenen Bereichen dieser Welt gelingen. Berufung meint den Ruf Gottes an einen bestimmten Ort in diesem Leben, an dem der Mensch Zeugnis von ihm ablegen soll.
Wie findet man seine Berufung?
Die eigene Berufung zu finden, ist ein lebenslanger Prozess. Eine besonders wegweisende Frage ist die, ob man heiraten oder ehelos leben möchte. Dennoch ist der Weg der Berufung damit noch lange nicht abgeschlossen, sondern geht erst recht weiter. Eine große Hilfe ist das Gebet. Gott weiß, was das Beste für uns ist und er kennt die Antworten auf alle unsere Fragen. Schritt für Schritt zeigt er uns den Weg, wobei er uns nie zu etwas zwingt, sondern wir in aller Freiheit selbst wählen dürfen. Hierbei hilft das Gebet um eine gute Entscheidung und die Unterscheidung der Geister. Eine große Hilfe können auch andere Menschen sein, vor allem ein geistlicher Begleiter, der das Leben aus einer Außenperspektive betrachtet und so vielleicht hilfreiche Dinge sieht, die wir selbst nicht wahrnehmen können.
Weiterführende Links:
- Credo Beitrag: Im Mantel der Berufung
- Credo Beitrag: Berufungstrack: Was ist deine Berufung?
- Credo Beitrag: Tun was ich bin oder sein was ich tu?