Credo: Frau und Herr Schönborn, wie ist aktuell die Nachfrage an Alphakursen im Bistum Augsburg? Wo werden gerade Kurse durchgeführt und wo sind welche geplant?
Wir freuen uns, dass gerade im katholischen Umfeld die Alphakurse wie Pilze aus dem Boden sprießen! Am einfachsten kann man den nächstgelegenen Kurs im Internet unter www.alphakurs.de suchen. Wir haben schon Alphakurse in Lützelburg, Kaisheim, Augsburg-Pfersee und Ziemetshausen durchgeführt, geplant von anderen sind zurzeit Kurse in Königsbrunn, Schwabmünchen, St. Ulrich und Afra Augsburg sowie in Pürgen.
Credo: Ist das Interesse an Alphakursen im Bistum Augsburg in den letzten Jahren gestiegen?
Ja, wir haben den Eindruck. Auch das Institut für Neuevangelisierung im Bistum Augsburg bemüht sich, die Alphakurse bekannt zu machen.
Credo: Welchen Bedarf haben die Pfarrgemeinden und welches Ziel verfolgen sie mit den Alphakursen?
Alphakurse sind Freundschaftskurse: Sie stiften Beziehungen untereinander und bereiten den Boden, um eine Freundschaft mit Jesus zu schließen oder sie zu vertiefen. Unsere Teilnehmer leben und teilen miteinander, sie praktizieren ihren Glauben und üben ihn ein. Jeder ist willkommen und darf da sein. So wie er ist. Dadurch entsteht der Wunsch: Ich möchte weitergeben, was ich empfange: Angenommensein, Wertschätzung, Liebe.
Credo: Wie geht es in den Pfarreien nach dem Alphakurs weiter – entstehen hier wieder lebendige Gemeinden?
Nach dem Alphakurs ist vor dem Alphakurs! Oft werden Alphakursgäste zu Mitarbeitern im Team. Manchmal entstehen Pfarrzellen und Glaubenstreffen; es werden auch Lobpreisabende gefeiert oder eucharistische Anbetungen abgehalten.
Credo: Beim heutigen Schulungstag in Augsburg haben Sie Workshops zu verschiedenen Alphakursen angeboten. Welche sind das und was bezwecken sie?
Beim „Alphakurs im katholischen Umfeld“ gilt es Menschen, die schon lange im Glauben unterwegs sind, dafür zu begeistern, sich konkret mit Grundelementen des katholischen Glaubens auseinanderzusetzen. Wir möchten sie einladen, darüber nachzudenken und die eigenen Erfahrungen und Einstellungen miteinander zu diskutieren. Wünschenswert ist, dass sie Zeugen für Christus werden und anschließend Menschen, die der Kirche fernstehen, zum nächsten Kurs mitnehmen – zu einem guten Essen in netter Gesellschaft!
Seit 2015 sind wir auch wöchentlich im Gefängnis und bieten „Gefängnis-Alphakurse“ an. Wir leiten dort Gesprächsgruppen und knüpfen Freundschaften. Wir erleben viel Dankbarkeit und Wertschätzung. Wertschätzung wünschen wir jedem Gefangenen und auch das Vertrauen, dass es sich lohnt, Jesus die Herzenstüre zu öffnen.
Darüber hinaus gab es heute Schulungen zu Jugend-Alphakursen und Ehe-Alphakursen.
Credo: Zum Jugend-Alphakurs: Können Jugendliche und junge Erwachsene über den Jugend-Alphakurs dauerhaft für das aktive Gemeindeleben begeistert werden? In welchen Pfarrgemeinden hat sich hier etwas entwickelt?
Wir freuen uns sehr, dass in Pöttmes und Biberbach der Jugend-Alphakurs zur Firmvorbereitung genutzt und anschließend mit der Sakramentenlehre abgerundet wird. Eine dauerhafte Begeisterung ist zwar wünschenswert, liegt aber nicht in unserer Hand. Wir bekehren nicht. Gott allein kennt den Schlüssel zu jedem Menschen.
Credo: Was empfehlen Sie den Pfarrgemeinden im Bistum Augsburg, die wieder mehr junge Menschen für das Gemeindeleben gewinnen möchten?
Alphakurse außerhalb der Kirche sollten auf die Gäste abgestimmt werden. Sie könnten also im Wohnzimmer, in der Kneipe, im Café, Jugendzentrum oder im Park angeboten werden. Die Kurse sollten weiterhin in kleinen Gruppen mit bis zu acht Gästen stattfinden.
Credo: Vielen Dank für das Gespräch!
Die Teilnehmer haben beim Alpha-Schulungstag wichtige Tipps für das Durchführen eines Alphakurses erhalten. Credo wollte wissen, warum sie demnächst einen Alphakurses leiten möchten.
Du hast Interesse, in deiner Pfarrei einen (Jugend)-Alphakurs durchzuführen? Weitere Informationen und Kontaktdaten von Alphaberatern in deiner Nähe erhältst du unter