Thema · Part of His Plan?

„Iris glaubt zwar an Gott, ist aber trotzdem ganz normal!“

Wenn mich meine Freunde so vorstellen oder beschreiben, weiß ich oft nicht, was ich davon halten soll. Einerseits freut es mich, weil ich weiß, dass es als Kompliment gemeint ist. Andererseits – was ist schon „normal“ und will ich das sein?

von Iris Ingerling · 22.05.2019

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Bild: © Thomas Reimer; stock.adobe.com.

Vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen, mein Name ist Iris Ingerling. Ich bin 19 Jahre alt und studiere derzeit im 2. Semester Katholische Theologie in Augsburg.
Eine der ersten Fragen, die ich immer gestellt bekomme, ist „Warum?“ oder „Für was denn?“.

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Ich möchte Gott besser kennenlernen. Oft werde ich dann krumm angeschaut, weshalb ich hinzufüge, dass ich einfach schon immer an Gott glaube, diesen Glauben im Studium vertiefen und später als Pastoralreferentin anderen näherbringen möchte. Eben mithilfe des Glaubens anderen helfen, so, wie er mir schon so oft geholfen hat.

Um nochmal zu dem „normal“ zurückzukommen. Meine Freizeit ist eigentlich nicht wirklich außergewöhnlich. Ich mache gerne Urlaub am Strand, geh ins Fitnessstudio oder fahre mit meiner Vespa spazieren. Aber genauso gerne habe ich 8 Jahre lang ministriert, beteilige ich mich an der Gestaltung von Ministranten-Wochenenden, bin im Jugendgottesdienstteam meiner Heimatpfarrei und gehe eben auch in die Kirche (auch, wenn kein Gottesdienst ist), um mit Gott zu reden oder einfach runter zu kommen und wieder neue Kraft zu sammeln.

Ich finde es ziemlich schade, dass man als Gläubiger oft so schnell als uncool, prüde oder ähnlichem abgestempelt wird. Ich denke, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wir können eigentlich einfach in den Tag hineinleben und jeden einzelnen in vollen Zügen genießen. Wir – oder vielleicht rede ich lieber mal nur von mir selbst – also ich brauche keine Angst davor zu haben, was passieren könnte. Denn ich habe einen Anker, der mich festhält, auch wenn es mal schwierig wird. Und für genau diesen Anker bin ich unendlich dankbar.

Es gibt ein schönes Lied, in dem es heißt: „Du bist der Grund, warum ich Freude spüre; Durch dich bin ich erlöst, ich lasse mich fallen bei dir.“ Und weil ich eben genau diese Freude tagtäglich spüren darf, wünsche ich mir von Herzen, dass auch andere – vielleicht auch durch mein Wirken – diese Freude kennen- und lieben lernen können.

Als Fazit möchte ich also sagen, dass sich meiner Meinung nach „normal“ sein und an Gott zu glauben gegenseitig nicht ausschließen. Aber was ist schon überhaupt normal?

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