Vor Ort · Sehnsucht und Gebet

Sehnsuchtsabend Nightfever

„Entschuldigung, darf ich Sie bitte kurz stören? – Im Dom findet gerade das Nightfever statt. Das ist ein Abend mit schöner Musik, Lichtern und Jesus im Mittelpunkt. Möchten Sie diese Kerze nehmen? Wenn Sie Zeit haben, könnten Sie kurz im Dom vorbeischauen und sie dort anzünden. Danke und noch einen schönen Abend für Sie!“

 

von Simone Zwikirsch · 15.01.2021

Nightfever im Augsburger Dom. (Foto: Joshua Golde)

So oder so ähnlich läuft es ab, wenn junge Menschen an Nightfeverabenden in Zweierteams zwischen Dom, Rathausplatz und Maximilianstraße unterwegs sind und Passanten in den Dom einladen. Zum kurzen Innehalten, in die Anbetung und – für die ganz Mutigen – zur Beichte. Wir haben mit vier Mitarbeitern aus dem Nighfever-Team darüber gesprochen, wie der Gebetsabend dabei helfen kann, unsere tiefsten Sehnsüchte zu erfüllen und warum es sich lohnt, der Einladung in den Dom zu folgen.

„Schon oft durfte ich Leute erleben, die mit ihrer Kerze in den Dom schlichen und mit strahlenden Gesichtern wieder raus kamen.“ (Veronika Wundlechner, 23)

Foto: privat

Obwohl ich es schon mehrmals gemacht habe, war es für mich auch letztes Mal wieder eine Herausforderung, fremde Menschen auf der Straße anzusprechen. Schließlich weiß man ja nie so genau, wie jemand reagiert. Aber Jesus wirkt einfach immer: Mit neun Kerzen ausgestattet, gingen wir los und innerhalb von 15 Minuten waren alle Kerzen verteilt. Wie viele Personen die Kerze wohl zuhause angezündet haben oder sogar wirklich in den Dom kamen? Ich weiß es nicht. Aber schon öfter durfte ich während des Abends Personen im Dom beobachten, die, ausgestattet mit der Kerze, hineinschlichen und nach einiger Zeit mit strahlenden Gesichtern hinausgingen. Das waren Jugendliche, die auf dem Weg zur Disco waren und dann mit ihrer Clique kurz im Dom vorbeischauten, Angehörige anderer Religionen, Menschen, die sofort Feuer und Flamme waren, aber auch welche, die uns zunächst eher kritisch beäugt hatten oder eigentlich bewusst aus der Kirche ausgetreten sind. Es ist echt schön, wie Jesus jeden ganz individuell anspricht und berührt!

Zu sehen, wie Jesus unsere kleinen Bemühungen veredeln kann und Menschen Freude schenkt, hat auch meinen persönlichen Glauben gestärkt und die Sehnsucht in mir geweckt, vielen Menschen eine Begegnung mit Jesus zu ermöglichen.

Ich glaube, dass seine Gegenwart während der Anbetung total befreiend und herzerfüllend wirkt. Egal, wie gut man ihn schon kennt, er strahlt eine besondere, ergreifende Ruhe, tiefen Sinn und diese unbegrenzte, ewige Liebe aus. Irgendwie erfüllt er alles, wonach wir uns so sehr sehnen.

 

„Das Organisationsteam brodelt nur so vor Liebe und Hingabe zu unserem Gott.“ (Miriam Gloning, 18)

Foto: privat

Sehnsucht verbinde ich automatisch mit Vorfreude. Vorfreude auf das nächste Nightfever, obwohl das vorherige noch nicht einmal eine Woche zurückliegt. Auf die Erfüllung dieser Sehnsucht kann ich allerdings nur bauen, wenn ich darauf vertrauen kann, dass nochmal ein solch schöner Abend stattfindet. Dafür braucht es ein Team, ein Team das gemeinsam etwas Segensreiches schaffen möchte. Mir gefällt die Vorstellung, dass jeder einzelne unseres Teams ein Puzzle-Teil darstellt. Einzelne Puzzle-Teile werden oft gar nicht wahrgenommen. Durch das gemeinsame Vorbereiten und Gestalten eines Nightfever-Abends fügen sich die einzelnen Puzzle-Teile dann aber zu einem schönen Bild zusammen. Dieses Bild können auch Außenstehende leichter wahrnehmen.

Bevor ich dem Nightfever-Team beigetreten bin, habe ich schon einige Abende besucht. Mein erster Eindruck beim Betreten der Kirche war immer derselbe: Wow, das Organisationsteam, das hinter diesem Abend steckt, brodelt nur so vor Liebe und Hingabe zu unserem Gott. Sie stellen ihre wertvolle Lebenszeit zur Verfügung, indem sie als Diener Gottes für andere Menschen eine schöne Zeit gestalten. Ich denke, genau darauf kommt es an: Als Team kann man schon einiges erreichen, aber wenn man dann auch noch Gott als Mittelpunkt und haltgebendes Zentrum im Team erkennt, kann man in anderen Menschen Unglaubliches bewirken. Auch wenn es noch so anstrengend sein mag, denn: „Was vor dir liegt, wird niemals größer sein als Gott, der hinter dir steht!“

 

Bei der Anbetung kann ich meine tiefste Herzenssehnsucht stillen.“ (Veronika Koppold, 23)

Foto: privat

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass mich vieles erfüllt. Wie zum Beispiel ein Stück gute Schokolade, ein schönes Gespräch mit einer Freundin oder wenn ich mich kreativ austoben kann. Aber nichts auf dieser Welt kann diese tiefste Sehnsucht in meinem Innersten, in meinem Herzen stillen. Dieser Platz ist allein für Gott. Und da sind für mich einfach mit die wichtigsten Momente, wenn ich meinem Jesus gegenüber sitzen und mit ihm Zeit verbringen kann, ihn mit Ehrfurcht und Liebe zugleich anschauen und mein Herz immer wieder neu von seinem Heiligen Geist erfüllen lassen kann.

 

„Die ideale Möglichkeit, regelmäßig zur Beichte zu gehen.“ (Michael Gramalla, 25)

Das Nightfever in Augsburg ist für mich die ideale Möglichkeit, regelmäßig zur Beichte zu gehen. Die Beichte ist für mich eines der wichtigsten Bestandteile im Glauben, um Gott näher zu kommen. Mit anderen Worten, meine Sehnsucht nach IHM zu stillen.

Wie alle anderen Menschen auch, falle ich immer wieder und mache Fehler. Ich habe das Gefühl, dass ich mich von Gott abwende, wenn ich etwas Falsches getan habe oder lange nicht mehr bei der Beichte war. Auf Dauer spüre ich, wie mir etwas Wichtiges im Leben fehlt: Der persönliche Kontakt zu Gott. Es ist, als hätte ich die Verbindung zu IHM getrennt.

Die Beichte ermöglicht es mir, diese Verbindung zu Gott wieder herzustellen. Dadurch, dass ich meine Fehler vor IHM erkenne, sie einsehe, Reue zeige und verspreche, mich zu bessern.

 

Neugierig geworden? Das nächste Nightfever findet am 12. März um 19 Uhr im Augsburger Dom statt.  Herzliche Einladung dazu! Das Nighfever-Team freut sich auf dich 🙂 Noch mehr Infos zum Nighfever gibt es hier.