Vor Ort · 3 Fragen an ...

Mit Gottes Hilfe das Beste aus Veränderungen machen

Der 19-jährige Michael Sturm steht an einem Punkt im Leben, an dem viele Veränderungen anstehen. Der leidenschaftliche Fußballer, Schafkopfer und Oberministrant aus Oberegg im Unterallgäu hat in den vergangenen zwölf Monaten den Bundesfreiwilligendienst in der katholischen Jugendstelle Memmingen geleistet. Wie er mit ungeplanten Veränderungen umgeht und welche Rolle Gott bei Veränderungen in seinem Leben spielt, davon erzählt er in unserer Reihe „3 Fragen an“.

von Jonathan Huber · 01.09.2021

Michael Sturm vor dem Maristenkolleg Mindelheim
Foto: privat

Credo: Was hast du in deinem Leben zuletzt verändert und warum?

Ich denke, die letzte Veränderung in meinem Leben ist keine wirklich sichtbare gewesen, wie wenn man seinen Kleidungsstil ändert oder sich entschließt, vegetarisch zu essen. Was sich bei mir verändert hat ist die Art, wie ich Dinge angehe. Ein großes Problem meinerseits war, dass ich nicht „Nein“ sagen konnte und sehr emotional an bestimmte Situationen herangegangen bin. Ich habe gemerkt, dass diese Einstellungen weder wirklich hilfreich sind, noch besonders zufrieden machen. Der Trick dabei ist nicht, alles abzulehnen, sondern in persönlicher Freiheit zu entscheiden, was man tatsächlich machen will. Hierbei hilft es zum Beispiel, geduldig mit seinen Entscheidungen zu sein und nicht aus einer spontanen Laune heraus zu antworten. Zudem hilft es mir, meine Emotionen im Griff zu haben, damit ich erst denke und dann handle. Das hilft mir und meinen Gesprächspartnern.

Credo: Wie gehst du mit Veränderungen um, die du nicht beeinflussen kannst? Was gibt dir Halt?

Meine Richtlinie dabei: „Nimm‘s wie‘s kommt und mach das Beste daraus!“ Es gibt Veränderungen im Leben, auf die hat man keinen Einfluss. Das ist so und wird immer so sein. Wir alle können das Wort wahrscheinlich gar nicht mehr hören: Corona. Etwas, das auf einmal da war und vieles in meinem Leben verändert hat. Es war sehr schade, dass ich meine Freunde nicht treffen konnte, aber wir haben dadurch andere Möglichkeiten gefunden. Wir haben echt lustige Online-Schafkopf-Abende veranstaltet und ich hatte auch mehr Kontakt mit Leuten, die ich nicht so viel getroffen hätte, weil sie zu weit weg wohnen. Durch die Möglichkeit der Online-Veranstaltungen haben wir auch neue Wege an meiner Arbeitsstelle entdeckt und in der Quarantäne, in der ich auch einmal gelandet bin, hatte ich Zeit, um die Bewerbung für mein Studium vorzubereiten. Also ist es meiner Meinung nach wichtig, immer das Positive in allen Veränderung deines Lebens zu sehen und das Beste aus ihnen zu machen.

Credo: Bei welcher Veränderung in deinem Leben hast du gespürt, dass Gott die Finger im Spiel hat?

Ich persönlich würde sagen, dass Gott bei so ziemlich allen Veränderungen in meinem Leben die Finger im Spiel hatte. Das bedeutet nicht, dass er dafür verantwortlich ist, wenn mir ein Pfannkuchen anbrennt. In der elften Klasse habe ich mich für ein duales Studium beworben, was aber nicht so lief, wie ich mir das vorgestellt habe. Im Endeffekt wurde meine Bewerbung abgelehnt und meine Laufbahn hat sich somit gänzlich verändert. In der Folge hat sich mir die Möglichkeit geboten, einen Bundesfreiwilligendienst an meiner derzeitigen Arbeitsstelle zu machen. So habe ich hier bis jetzt schon eine wunderbare, für mich sehr prägende Zeit erlebt und freue mich auf die restliche Zeit und auf das darauffolgende Studium. Ohne, dass jemand auf mich zugekommen wäre und mir diese Chance geboten hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Bundesfreiwilligendienst zu beginnen. Und so glaube ich, dass Gott sich auch durch unsere Mitmenschen einmischt und uns Menschen schickt, die uns helfen, unsere Veränderungen gut zu durchleben.

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