Vor Ort · Das glaub ich

Gabenbereitung – mehr als nur Tischdecken

Bei der Feier der heiligen Messe steht nach dem Wortgottesdient die Gabenbereitung am Anfang des zweiten großen Teils der Messe: der Eucharistie-Feier. Dabei ist vielen oft nicht bewusst, was dort geschieht und warum. Für Luisa bedeutet die Gabenbereitung mehr als ein Tischdecken.

von Luisa Stelzle · 30.06.2021

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Luisa Stelzle ist Theologiestudentin und spricht in diesem Video über die Gabenbereitung – wie sie persönlich sie versteht und mitbetet.

Die Heilige Messe hat mit mir zu tun. Für mich ist die Messe kein unverständliches Ritual oder eine Show. Beispiel Gabenbereitung: Ich dachte lange, die Gabenbereitung sei nur die Überleitung zwischen Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, den zwei großen Teilen der Messe. Und dazu geht sie im Gottesdienst oft noch unter, zum Beispiel bei der Kleingeldsuche für die Kollekte. Aber die Gabenbereitung ist mehr als eine Überleitung.

Was passiert bei der Gabenbereitung?

Zuerst wird der Altar vorbereitet, Brot und Wein werden zum Altar gebracht. Und diese äußere Handlung drückt aus, was wir auch innerlich vollziehen, wir bringen uns bei der Gabenbereitung selber dar. Dabei betet der Priester – oft leise: „Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.“ Wir bringen also von dem, was wir zum Leben haben. Das Brot ist Zeichen und steht unter anderem für den Broterwerb. Du bringst deine Arbeit, dein Lernen in Schule und Studium, deine Mühe um Beziehungen oder deine Familie.

Was geschieht mit den Gaben und wozu?

Als Katholiken glauben wir, dass Brot und Wein bei der Eucharistiefeier in Leib und Blut Jesu verwandelt werden – auch, wenn wir das nicht sehen können. Die Gaben, die wir bei der Gabenbereitung zum Altar bringen, empfangen wir bei der Kommunion wieder, allerdings verwandelt. Und nicht nur Brot und Wein, wir empfangen unser Leben, unsere Arbeit verwandelt zurück, wenn wir sie Gott anvertrauen.

So wirkt Gott in meinem Leben

Wenn ich in der Messe bin, gehe ich bei der Gabenbereitung in mich und frage: „Wo brauche ich Wandlung, Erneuerung, Heilung in meinem Leben? Wo sind meine Kräfte am Ende?“ All das lege ich sozusagen mit in die Schale hinein und lasse mich mit Brot und Wein wandeln. Deswegen ist die Messe keine wöchentliche Show und ich bin keine unbeteiligte Zuschauerin. Gott ist interessiert an mir und durch die Messe wirkt er in meinem Leben. Daran glaube ich!

In der Serie „Das glaub ich“ erklären junge Katholiken in kurzen Statements, woran sie eigentlich genau glauben und wie sich diese Glaubensinhalte auf ihr Leben auswirken.

Folge 8 mit Luisa Stelzle
Redaktion, Schnitt, Musik: Raphael Schadt
Kamera, Ton: Jonathan Huber