Inside Basical · Rückblick

No.5: Startklar für ein Leben als Jünger

Schon wieder gehen neun Monate Basical zu Ende. Und schon wieder hat man das Gefühl, als wären die Jungs und Mädels doch gerade erst eingezogen…

von Simone Zwikirsch · 07.07.2020

Die Jungs und Mädels des sechsten Bascial-Jahrgangs. (Foto: privat)

Noch fließen keine Tränen. Es ist Donnerstagnachmittag, zwei Tage bis zur Abreise, und die Basicals sind noch viel zu beschäftigt mit Aufräumen, Putzen und Kisten packen. Auch der Abschlussabend und die Abschiedsgeschenke für die Leiter müssen noch vorbereitet werden. Keine Zeit also, um ins Grübeln zu geraten. Bis die Leute von Credo zum obligatorischen Abschlussinterview reinschneien.

„Ich blicke dem Abschied am Samstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen“, erzählt Christian, einer der drei Basical-Jungs. Gudi und Johanna, die sich unserem Gespräch angeschlossen haben, nicken zustimmend. Auch wenn es natürlich schade sei, dass dieser Lebensabschnitt nun zu Ende geht und man liebgewonnene Menschen, Alltagssituationen und Orte zurücklassen muss, sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um in die Zukunft zu blicken und etwas Neues zu starten, ergänzt Johanna.

Ein Jahr des persönlichen Wachsens geht zu Ende

Die Basicals freuen sich auf Zuhause. Wegen Corona und der freiwilligen Quarantäne, in die sich die ganze Basical-WG während des Lockdowns begeben hat, haben sie ihre Familien und Freunde in den vergangenen Monaten fast gar nicht gesehen. Umso intensiver war dafür die gemeinsame Zeit in der Gruppe und mit Jesus. „Neben dem Erlernen ganz praktischer Dinge wie kochen oder Wäsche waschen sind wir vor allem in unserer Identität gewachsen“, fasst Gudi zusammen. „Wir fühlen uns bereit, rauszugehen und das Evangelium zu verkünden, was ja auch unsere Aufgabe als Christen ist.“

Die Basicals im Abschlussinterview mit Credo
Credo im obligatorischen Basical-Abschlussinterview mit (v.l.) Christian, Gudi und Johanna (Foto: Raphael Schadt)

Stichwort Identität – hat sich in neun Monaten Basical auch so etwas wie eine katholische Identität entwickelt? „Bei mir schon total!“, antwortet Johanna, ohne lange nachzudenken. „Bevor ich ins Basical kam, war ich in vielen Dingen sehr skeptisch, was die kirchliche Lehre betrifft. Vieles habe ich nicht verstanden oder mich einfach zu wenig damit auseinandergesetzt. Durch die Seminare sind mir die Zusammenhänge dann klar geworden, ich konnte nachvollziehen, warum manche Dinge so sind wie sie sind und das hat mir voll dabei geholfen, ein gesundes Grundvertrauen gegenüber der Kirche und deren Entscheidungen zu entwickeln und in Glaubensfragen und Diskussionen sicherer zu werden.“ Christian geht es ähnlich. Auch er will in Zukunft zum Beispiel in seinem Freundeskreis häufiger Zeugnis für Jesus geben – „ohne dass ich Angst habe, eine Glaubensdiskussion anzuzetteln“. Rückendeckung finde er ja in der Bibel, „wo Gott uns 365 mal sagt ‚Fürchtet euch nicht!‘“.

Die Sakramente spielen im Basical eine zentrale Rolle

Nicht nur die Bibel, sondern auch die Sakramente sind für die jungen Leute im Laufe des Basicals zu einem wichtigen Bestandteil geworden. „Die tägliche Eucharistie hat natürlich erst einmal unseren Alltag hier geprägt“, erzählt Gudi. „Das ist wie ein tiefes Hineinwachsen in die Liebe Jesu, die ich vor allem in der Eucharistie spüren kann. Jedes Mal versteht man ein kleines bisschen mehr davon, was da eigentlich Wunderbares passiert“. Vor allem während Corona, als anderswo kaum heilige Messen stattfanden, haben die Basicals die Eucharistie nochmal ganz anders – „als echtes Gnadengeschenk“ erleben dürfen, erinnern sie sich dankbar.

Und wie war das mit der Beichte im Basical? Christian überlegt kurz, ob ihm ein abgefahrenes Heilungserlebnis passiert ist, muss aber passen. Genauso wie die anderen. „Das heißt aber nicht, dass ich keine Heilung erlebt hab“, fügt er hinzu. „Seitdem ich regelmäßig die Beichte empfange, merke ich, wie ich immer ‚besser‘ werde, also in meinen eigenen Fehlern und Schwächen wachsen kann, wenn ich sie vors Kreuz lege.“ Auch die beiden Mädels haben festgestellt, wie gut und befreiend es ist, regelmäßig zur Beichte zu gehen. Für Gudi ist das aber noch nicht alles. „Wenn Jesus mir verzeiht, dann kann ich mir auch viel leichter selbst verzeihen und mich annehmen wie ich bin.“

9 Monate Basical: Check

Wir fassen also zusammen:
Persönliche Identitätsentwicklung 
Berufung entdecken
Theologisches Grund- und Glaubenswissen
Kochen, Waschen und ein neues Instrument lernen
Coole Gemeinschaftsaktionen und neue Freundschaften
Startklar für ein Leben als Jünger

Oder mit anderen Worten: Unser sechster Basical-Jahrgang ist „erwachsen“ und flügge geworden. Inzwischen sind alle Abschiedstränen vergossen, die Jungs und Mädels sind zurück bei ihren Familien und das Basical-Haus steht wieder leer. Nun ist es auch an uns, „Tschüss“ zu sagen. Wir wünschen euch eine grandiose Zukunft und richtig viel Segen für alles, was ihr so anpackt in den nächsten Jahren! Danke, dass wir euch die vergangenen Monate begleiten durften. Es war uns eine Ehre! Lasst mal wieder was von euch hören und kommt unbedingt mal auf `nen Kaffee bei Credo vorbei ;).